Kerzen

Allen Kerzen gemein ist, dass beim Abbrennen CO2 freigesetzt wird. Von daher sollten Kerzen auch in unserer Zeit als etwas Besonderes angesehen und nicht inflationär gekauft und verwendet werden.
Die Qualität einer Kerze ist ausschlaggebend für ihre Nachhaltigkeit. Kerzen, die schnell herunterbrennen und rußen, sind nicht hochwertig.
Die meisten gesundheitsschädlichen, teils krebserregenden Stoffe werden über Farben, Lacke und Duftstoffe freigesetzt. Vorsicht also bei bunten oder verzierten Billigprodukten.
Das RAL-Zeichen gewährleistet hohe Qualität, sagt aber nichts über die Nachhaltigkeit aus.
Auf der sicheren Seite ist man mit zertifizierten Bio-Kerzen, Bienenwachskerzen aus regionaler Produktion und Kerzen aus Recycling-Wachs.
Kerzen aus Paraffin
Ein großer Teil der bei uns verkauften Kerzen besteht aus Paraffin, einem Abfallprodukt bei der Erdölverarbeitung.
Das Verbrennen des Paraffins verursacht teils erheblich Schadstoffbelastungen in Innenräumen, die mit Allergien und Atemwegsbeschwerden einhergehen können.
Kerzen aus Stearin
Stearin wird aus pflanzlichen oder tierischen Fetten hergestellt. Leider stammen die Öle vielfach aus dem Anbau in nicht nachhaltigen Palm-, Kokos- oder Sojaplantagen. (Das RSPO-Siegel für Palmöl zielt auf nachhaltige Produktion ab.)
Achten Sie auf das Kleingedruckte: Auch wenn vorne Stearin draufsteht, ist die Kerze oft überwiegend aus Paraffin.
Empfehlenswert sind hingegen Stearinkerzen der Firma Biokema.
Die Herstellung ist durch Up- und Recycling von regional anfallenden natürlichen Gebrauchtstoffen ressourcenschonend und nachhaltig. Es werden Reststoffe aus der Lebensmittelindustrie und dem Nahrungsmittelbereich verwendet. Diese neu gewonnenen Rohstoffe werden durch patentierte Verfahren einer neuen Verwendung zugeführt.
Kerzen aus Rapsöl
Aus den Samen des Rapses wird durch Pressung hochwertiges Rapsöl gewonnen. Dieses Öl wird anschließend durch einen Prozess aus Raffination und Hydrierung in Rapswachs umgewandelt.
Kerzen aus heimischer Rapsölproduktion werden regional hergestellt, das bedeutet kurze Transportwege und eine Stärkung der regionalen Landwirtschaft.
Kerzen aus Recycling – Wachs:
Sie werden häufig in Behindertenwerkstätten produziert und sind eher im Internet erhältlich. Das Wachs wird eingeschmolzen und von Verunreinigungen gereinigt und dann neu gegossen.
Kerzen aus Bienenwachs
Neben Kerzen aus Recycling-Wachs sind sie grundsätzlich am nachhaltigsten.
Da für eine Kerze ein Bienenvolk ein ganzes Jahr lang arbeitet, bleibt dies aber ein Luxusprodukt, das in der benötigten Menge nicht verfügbar ist. Daher wird es meist aus China oder Südamerika importiert – mit entsprechenden Nachteilen für ArbeiterInnen und Umwelt.
Wichtig: Geben Sie keine Kerzenreste in die Restmülltonne, sondern in die entsprechende Tonne am Wertstoffhof. Das Abfallwirtschaftsamt gibt sie weiter an die Diakonie Herzogsägmühle, wo Wachswaren aus Recycling-Wachs hergestellt werden.
